Am 07. Oktober 1991 wurde die erste Version von libjpeg, der Code-Bibliothek, die für den Erfolg des JPEG-Formats verantwortlich ist, veröffentlicht. Was folgt, ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Das Format wurde von immer mehr Anwendungen unterstützt. Einen großen Schub bekam JPEG durch die Entstehung des World Wide Web: es war in nahezu allen Browsern darstellbar. Heute werden täglich Milliarden von JPEGs durch Kameras, Serverroutinen, technische Überwachungsgeräte und andere Anwendungen erzeugt.
István Sebestyén, einer der geistigen Väter des JPEG-Formats, erzählte, dass er wie auch viele seiner Kollegen Ende der 90er Jahre davon ausging, dass das Potential des klassischen JPEG erschöpft sei. Sebestyén: „Deshalb haben wir damals die Sache mit dem JPEG2000 losgetreten.“ Das Resultat ist bekannt, JPEG2000 fristet später ein Nischendasein und das klassische JPEG der Independent JPEG Group (IJG) hatte seine größte Erfolgsgeschichte noch vor sich.
Kleine Kuriosität am Rande: bis vor kurzem empfahl Google Page Speed, das Format JPEG2000 für die Beschleunigung der Websites zu wählen. Wer diesem Ratschlag folgte, kann seine Bilder jedoch im Web nicht sehen, es sei denn, er surft mit dem Browser Safari (Marktanteil unter 10%). Kein anderer Browser unterstützt dieses Bildformat und auch die meisten Bildbearbeitungsprogramme bieten keinen Export hierfür mehr an.
Doch wo steht JPEG heute? Library-Entwickler Guido Vollbeding: „Es gibt jede Menge zu tun, sowohl in der Unterstützung verlustfreier und effizienterer arithmetischer Kodierung als auch bei der Akzeptanz mehrerer sehr wichtiger Neuerungen in der Library.“ JPEG hat noch jede Menge Potential, das ungenutzt ist, so dass man beruhigt davon ausgehen kann, auch den 50. und 60. Geburtstag feiern zu können.
Ausführliches Material zur Geschichte des JPEG-Formats und der Library unter:
https://jpegclub.org/docs/JPEG_History_30_de.pdf
Über die Independent JPEG Group (IJG)
IJG ist eine informelle Gruppe, die eine vielgenutzte freie Programmbibliothek mit Funktionen zum Umgang mit dem Bilddatenformat JPEG schreibt. Die erste Version dieser Bibliothek wurde am 07. Oktober 1991 veröffentlicht. Anschließend gab die IJG viele weitere Versionen von libjpeg heraus um den Standard tragfähig für praktische Anwendungen zu machen. Die IJG wurde ursprünglich von Tom Lane geleitet und wird seit 2005 von Guido Vollbeding geführt. Ab 2008 ist die IJG am Institut für Angewandte Informatik (InfAI) in Leipzig angesiedelt, wo das Format seither weiterentwickelt wird. Die Referenzsoftware der Independent JPEG Group war ein Schlüssel zum Erfolg des originalen JPEG-Standards und hat weitreichenden Einsatz in Anwendungen der Bildkodierung gefunden. IJG News unter: https://jpegclub.org/reference/.
Über das InfAI
Das Institut für Angewandte Informatik e.V. in Leipzig fördert Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten der Informatik und der Wirtschaftsinformatik. Derzeit forschen dort über 100 Mitarbeiter. Die Independent JPEG Group ist am InfAI angesiedelt und profitiert von dessen Know-how. Das InfAI verfügt über ein exzellentes Netzwerk und realisierte seit der Gründung 2006 zahlreiche Forschungs- und Industrieprojekte. Mehr Informationen unter: https://infai.org/independent-jpeg-group/.
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Eastpress Media ist ehrenamtlich verantwortlich für die Pressearbeit der Independent JPEG Group
Projektkontakt Independent JPEG Group am Institut für Angewandte Informatik
Guido Vollbeding, Institute for Applied Informatics (InfAI, infai.org, ijg.org)
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