Das populäre Blogging-System WordPress, das auch im Online-Journalismus und in der Online-PR in regem Gebrauch ist, macht bekanntermaßen, wenn man es auf einen anderen Server oder Webspace umsetzen will, einige Probleme. Dies liegt daran, dass das System die gegenwärtigen Serverpfade und http-URL-s mehrfach in die Datenbank geschrieben werden. Alle Anleitungen im Internet, etwa hier, hier, hier und hier empfehlen entweder eine Neuinstallation und den Import der Altdaten oder eine Suchen/Ersetzen Routine in der Datenbank. Beide Verfahren sind sehr aufwändig, da man im ersten Falle das Design fast völlig neu aufbauen muss und im zweiten Falle alle Varianten der alten Pfade/URL-s in der Datenbank finden muss, um sie zu ersetzen. Die Schwierigkeit ist hier, dass in der Datenbank nur ganze Datenwerte nicht aber Teile von ihnen ausgetauscht werden können. Exportiert man die Datenbank in eine SQL-Datei und modifiziert sie dort als Text, hat man allen Komfort einer String-Ersetzung und kann auch Teile der Pfade/Url-s ersetzen. Diese Methode ist die bei weitem einfachste für die Umsetzung komplexer Installationen mit stark modifiziertem Layout. Mein Beispiel zeigt die Umsetzung von WordPress von der Entwicklungsumgebung XAMPP auf einen normalen Internet –Account, es funktioniert aber auch für beliebige Umzüge auf neuen Webspace oder neue Verzeichnisse des gleichen Webspace. Folgende Abfolge ist hier sinnvoll:
- Sicherung des File-Systems und der Datenbank-Daten durch FTP-Download/Kopieren und einem Datenbank-Export mit phpMyAdmin, der sowohl in XAMPP als auch auf dem Webspace zumeist vorhanden ist. Die SQL-Datei der Datenbank sollte unkomprimiert, etwa als database.sql gesichert werden.
- Bearbeiten der SQL-Datei mit einem guten Editor wie Notepad++. Der kann auch Teile von Ausdrücken ersetzen. Wir ersetzen jedes Vorkommen der alten Url, etwa http://localhost/wordpress durch die neue URL, etwa http://www.meineneuedomain.de/blog . Dann ersetzen wir den alten Serverpfad C:\xampp\htdocs durch den neuen. Den finden Sie entweder in der phpinfo-Anzeige Ihres neuen Providers unter Apache Environment, Eintrag DOCUMENT_ROOT oder im Backend, in dem Sie den Webspace administrieren. Er könnte etwa so aussehen: /home/www/web123/html/blog .
- Im Daten-Backup der Datei wp-config.php ersetzen wir die alten durch die neuen Datenbankdaten, die wir vom neuen Provider erhalten. Die Angaben könnten dann so aussehen (deutsche Version):
/** MySQL Einstellungen - diese Angaben bekommst du von deinem Webhoster. */ /** Ersetze database_name_here mit dem Namen der Datenbank, die du verwenden möchtest. */ define('DB_NAME', 'db_123'); /** Ersetze username_here mit deinem MySQL-Datenbank-Benutzernamen */ define('DB_USER', 'web123');
/** Ersetze password_here mit deinem MySQL-Passwort */ define('DB_PASSWORD', 'xU31sT');
/** Ersetze localhost mit der MySQL-Serveradresse */ define('DB_HOST', 'localhost');
- Nun laden wir das Dateisystem auf den neuen Webspace hoch und importieren die modifizierte SQL-Datei mit Hilfe des phpMyAdmin in die neue Datenbank.
Sind alle Daten korrekt ausgetauscht, sollte die neue WordPress-Installation jetzt vollständig funktionieren.
Nachtrag: Komplexe Templates wie „Mantra“ schreiben offenbar die Pfade in das Dateisystem, so dass es hier zu Schwierigkeiten kommen kann.